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Hitlers Parteigenossen

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Details zum Buch

Beschreibung

Vorwort Als ich 1991 mein Buch Hitlers Wähler veröffentlichte, war dem eine zwölf Jahre dauernde Forschungsreise vorausgegangen, die zwar Unterbrechungen und Ausflüge in andere politikwissenschaftliche Regionen aufwies, aber doch beachtlich lang war. Diesmal sind 'nur' siebeneinhalb Jahre seit meiner ersten Beschäftigung mit dem Projekt vergangen, dessen Ergebnisse hier vorgestellt werden. Diese Reise wurde allerdings, anders als die zu den Wählern der NSDAP, kaum durch größere Exkursionen unterbrochen. Streng genommen begann die Expedition in das weite Gebiet der NS-Mitgliederforschung allerdings schon in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Ich hatte das Glück, durch die freundschaftliche Verbindung mit dem damaligen Direktor des Berlin Document Center (BDC), Daniel Simon, direkten Zugang zu den Beständen des BDC zu bekommen. Das war für (West-)Berliner Hochschullehrer wegen der außerordentlich restriktiven Handhabung von Genehmigungen durch die zuständige Senatsverwaltung ansonsten praktisch unmöglich. Sein Nachfolger, David Marwell, selbst Historiker, ermöglichte es mir dann, gemeinsam mit einem amerikanischen Kollegen, dem Soziologen William Brustein, der damals an der University of Minnesota lehrte, aus der zentralen NSDAP-Mitgliederkartei eine sehr große Stichprobe von rund 42.000 Fällen zu ziehen. Tatsächlich bestand diese Mitgliederkartei aus den überlieferten Beständen von zwei verschiedenen, unterschiedlich aufgebauten Karteien, nämlich der ursprünglich geographisch gegliederten sogenannten Gau- oder Ortskartei, die nach dem Kriege zu Entnazifizierungszwecken in alphabetischer Form neu organisiert wurde, und der immer schon alphabetisch aufgebauten Reichskartei. Brustein und ich waren, unterstützt durch eine große Zahl von studentischen Hilfskräften und wissenschaftlichen Mitarbeitern, die ersten, die aus beiden Karteien eine umfassende zufallsgesteuerte Auswahl ziehen konnten. Der an sich schon aufwendigen Erhebung der Daten, die nun nicht mehr, wie meine allerersten Arbeiten an den Mitgliederkarteien, direkt an den mehr als 7.500 Karteikästen vorgenommen werden konnte, schloss sich der extrem zeit- und personalaufwendige Prozess der Datenbereinigung und der Kodierung der auf den Mitgliedskarten enthaltenen Informationen an. So wurde aus den Vornamen der Parteimitglieder das Geschlecht ermittelt, wurden aus Tausenden von Berufsbezeichnungen unterschiedliche, analytisch auswertbare Kategoriensysteme gebildet. Das war zum einen eine an der Berufszählung von 1925 orientierte Berufsklassifikation, dazu zählten aber auch die von Michael Kater und Detlef Mühlberger entwickelten, sehr differenzierten sozialen Schichtungsschemata mit bis zu 30 Kategorien. Codiert wurden die 42.000 Mitglieder unserer Stichprobe auch nach Wirtschaftsabteilungen und nach den einzelnen Wirtschaftsgruppen, in denen die NSDAP-Mitglieder als Arbeiter, Angestellte oder Selbständige tätig waren. Ferner wurde versucht, zwischen Angestellten- und Beamtenberufen zu unterscheiden und die selbständigen Kaufleute und Handwerker von den unselbständigen zu trennen. Nicht minder aufwendig war die Synchronisation der auf den Karteikarten angegebenen Geburts- und Wohnorte mit den Gemeinden und Kreisen des in meinem früheren Projekt über die Wähler der NSDAP aufgestellten Wahl- und Sozialdatensatzes. Aus dieser nicht Monate, sondern Jahre dauernden Sisyphusarbeit resultierte dann ein weltweit einmaliger integrierter Datensatz mit mehr als 42.000 Mitglieder- und Sozialdaten zur NSDAP. Unser Erkenntnisinteresse war damals auf die Jahre 1925 bis 1933 begrenzt. Für die Zeit danach gab es einerseits schon eine von dem deutsch-kanadischen Forscher Michael Kater erhobene - allerdings auf die Gaukartei beschränkte - Stichprobe, deren Auswertung er in seinem 1983 publizierten Werk The Nazi Party niederschrieb. Dieses Buch ist bis dato das Standardwerk über die berufliche und demographische Zusammensetzung der NSDAP. Ebenfalls bei der Erhebung unserer

Zustand

Ungelesenes Mängelexemplar mit kleineren Beschädigungen durch Lagerung und Transport; inhaltlich unversehrt! Mit Mängelstempel auf unterem Buchschnitt gekennzeichnet.

ISBN:

9783593511801
3593511800

Erscheinungsdatum:

20.05.2020

Bindung:

Hardcover, Gebunden