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Kampf der Systeme

Neubuch

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Details zum Buch

Beschreibung

Einleitung Selbst dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung sind sich viele Menschen in Ost und West fremd geblieben, schimmern ihre unterschiedlichen Befindlichkeiten und Auffassungen über Politik und Gesellschaft durch und finden nicht zuletzt Niederschlag in einem unterschiedlichen Wahlverhalten. Links- und rechtspopulistische Parteien erleben im Osten deutlich stärkeren Anklang als im Westen. Gleiches gilt für den Rechtsextremismus, während der Linksextremismus vor allem in einigen westdeutschen Großstädten größere Bedeutung als der Rechtsextremismus hat. Gleichwohl ist sich, was oft übersehen oder unterschlagen wird, eine breite Mehrheit in beiden Landesteilen einig, dass die Wiedervereinigung Anlass zur Freude und nicht zur Sorge ist. Die Vergangenheit, die Teilung des Landes, und der Wiedervereinigungsprozess hinterlassen jedoch weiterhin Spuren, die verhindern, dass entstandene Gräben zugeschüttet werden können. Dieses Buch befasst sich mit den diametralen Prägungen in unterschiedlichen, in vielen Bereichen sogar gegensätzlichen Systemen, mit dem damit verbundenen innerdeutschen Wettbewerb der politischen, ökonomischen, sozialen und gesellschaftlichen Ordnungen, der letztlich ein Kampf der Systeme war, sowie mit der Entwicklung nach der Wiedervereinigung insbesondere im Osten, weniger im Westen. Die DDR der kleinere deutsche Teilstaat verabschiedete sich am 3. Oktober 1990 nach 41 Jahren von der Bühne der Geschichte. Die Bundesrepublik, die sich immer als deutscher Kernstaat und als Staat für alle Deutschen verstanden hatte, nahm auf Antrag der einzigen frei gewählten Volkskammer der DDR die inzwischen formal gebildeten neuen Länder in ein wiedervereinigtes Deutschland auf. Die Verfassung der Bundesrepublik, das Grundgesetz, das sich über Jahrzehnte als Verfassung bewährt hatte, wurde ebenso wie die politischen und gesellschaftlichen Institutionen im wiedervereinigten Deutschland beibehalten. Die Wiedervereinigung war ein Beitritt der DDR zur Bundesrepublik, weder ihre Übernahme und noch ihr Anschluss oder gar eine Einverleibung. Aufgrund der unterschiedlichen politischen und ökonomischen Ausgangslage konnte sie jedoch nicht auf Augenhöhe erfolgen. Für die meisten Westdeutschen ging das Leben, abgesehen von erheblichen finanziellen Einbußen, weiter wie zuvor, für Ostdeutsche änderte sich nahezu alles. Sie mussten ins kalte Wasser der neuen Ordnung springen und sich neu orientieren. Während die älteren Ostdeutschen 57 Jahre in unterschiedlichen, nicht gleichzusetzenden Diktaturen lebten, hatten sich die Westdeutschen dagegen nach zwölf Jahren nationalsozialistischer Diktatur an die freiheitliche Demokratie gewöhnen können. Sie taten sich anfangs schwer, die neue Ordnung positiv zu werten, aber mit dem ökonomischen Aufschwung, dem sogenannten Wirtschaftswunder, und dem Ausbau des Sozialstaates wuchs die Akzeptanz deutlich an. Die parlamentarische Demokratie galt spätestens seit den frühen 1960er-Jahren nahezu bei allen als Synonym für Freiheit und Wohlstand. Zweifel an der Überlegenheit ihres Systems gegenüber dem sozialistischen der DDR hegten nur wenige politisch weitgehend bedeutungslose Parteien und Gruppen. Die Annahme, der Erfolg des eigenen Systems werde das andere zum Einsturz bringen, vertraten lange Zeit führende Politiker in West und Ost. Die beiden Deutschlands bildeten gleichsam die Speerspitzen im jahrzehntelangen Kampf der Systeme, den die freiheitlichen Demokratien des Westens gegen die sozialistischen Diktaturen des Ostens gewannen. Je länger die Teilung zurück liegt, desto blasser wird jedoch die Erinnerung, warum das westliche Gesellschaftsmodell siegreich war. Ja, im wiedervereinigten Deutschland besteht heute sogar die Gefahr, dass die Erfolgsrezepte in Vergessenheit geraten. Anhand verschiedener zentraler und besonders signifikanter Ereignisse rekonstruiert das zweite Kapitel, warum die Bundesrepublik der DDR in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen überlegen war und für Millionen Men

ISBN:

9783957682178
3957682177

Erscheinungsdatum:

24.09.2020

Bindung:

Hardcover, Gebunden
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