Urs Grunder

Urs Grunder führt die Fotografie in Bildräume, die sich zwar vertraut geben, aberdoch ins Unbekannte weisen. Ausgangspunkt sind selbst aufgenommene Fotografien,die er in einem aufwendigen Prozess immer neuen Veränderungen unterzieht. Nachdem ersten, intuitiven Blick wird das Bild beim zweiten, reflektierenden Blick in ein Werk transformiert, das sich vom ursprünglichen Motiv entfernt. So entsteht einekomplexe, vieldeutige Bildwirklichkeit, in der das Wiedererkennbare zerfällt und sichetwas Neues formt. Der Titel verweist auf die dritte Bedeutung - jene leise,dazwischenliegende Ebene, die erst beim wiederholten Betrachten freigelegt wird.Grunders Arbeiten kreisen um Wahrnehmung, Wirklichkeit und die Frage nach demeigenen Ort darin. Das Buch versammelt Werke der letzten 50 Jahre und gibt einenretrospektiven Überblick über die unterschiedlichen Schaffensphasen. Neben bisherunveröffentlichten Bildern aus der analogen Ära werden auch neue Arbeiten präsentiert, die unter dem Einsatz verschiedenster technischer Mittel entstanden sind.